Das Adsorptionsrad wird für hohe Abluftmengen bei geringer
Schadstoffkonzentration eingesetzt, um kleine Abluftströme
mit hoher Konzentration zu erzeugen, die wirtschaftlich nachverbrannt
werden können.
Das Adsorptionsrad ZAR besteht aus dem Adsorptions-Zeolith
(das Adsorptionsmaterial kann z.B. Aluminiumoxid sein), der
zu einem Rad gewickelt ist, das sich kontinuierlich und langsam
dreht. Das Rad ist in 3 Sektoren aufgeteilt: Adsorptionzone,
Desorptionszone und Kühlzone. Jeder Sektor ist vom anderen
getrennt und perfekt abgedichtet.
Die vom Trocknungsprozeß kommende Abluft durchströmt
hauptsächlich (zu 90 – 95 %) die Adsorptionszone,
wobei die verunreinigte Abluft durch das Zeolith-Material
adsorbiert wird. Gemäß den Adsorptions-Eigenschaften
des Zeolithen entfernt das System die Verunreinigungen aus
der Abluft, indem es die Lösemittel innerhalb seiner
Bienenwaben-Struktur anlagert. Die Abluft, die den Rotor wieder
verlässt, ist gemäß TA-Luft entsprechend einem
„nicht-thermischen“ Verfahren gereinigt und kann
direkt zum Reingas-Kamin geleitet werden.
Ein Teil der Abluft (5% bis 10%, abhängig von den Prozessbedingungen)
wird durch die Kühlzone geleitet. Die gleiche Luft wird
nach Verlassen der Kühlzone meist durch Überschußenergie
aus der RTO aufgeheizt und dann zurück durch die Desorptionszone
geleitet, um die Lösemittel aus dem Rotor auszutreiben.
Der Adsorptions-Rotor ist ein integriertes System zur Abluftreinigung.
Diese Desorptionsluft, die jetzt eine hohe Konzentration aufweist,
wird zur Endreinigung durch Oxidation zu einer nachgeschalteten
RNV geleitet.
Demgemäß passiert der Rotor also kontinuierlich
die 3 Sektoren der Adsorption, der Desorption und der Kühlung.
Die hauptsächlichen Vorteile des Systems liegen in der
Reduzierung der Gas-und der Stromkosten bei großen Abluftmengen,
wenn das Rohgas eine geringe Schadstoffkonzentration aufweist:
Die Abluftmenge, die endgültig nachverbrannt werden
muss, ist stark reduziert (Reduzierung der Gaskosten)
Die Lösemittel-Konzentration wird stark angehoben.
Das ermöglicht meist eine autotherme Fahrweise in der
RNV Nachverbrennung.
Gaskosten fallen nur noch an zur Aufheizung der Anlage
(vor Produktionsbeginn), oder wenn weniger Lösemittel
anfallen.
Der Hauptstrom der Abluft passiert nur die Adsorptionszone
des Rotors mit sehr niedrigem Druckverlust im Vergleich
zu einer Nachverbrennungsanlage (enorme Einsparung von elektrischem
Strom).
Die Gesamtabmessungen der kompletten Anlage, ZAR + RNV
sind kleiner (Reduzierung der Installationskosten).